Ein Ritter aus Steinbrünning in St. Peter

26.08.21

In einem Kloster oder seiner Nähe bestattet zu werden, wurde stets als vorteilhaft für das eigene Seelenheil angesehen. Als einer der ältesten Grabsteine befindet sich der vom 1327 verstorbenen Heinrich von Prunning im Kreuzgang von St. Peter.

Die Herren von Brünningen waren namengebend für den Burgstall Steinbrünning bei Saaldorf-Surheim (BGL), wo das Kloster St. Peter im Mittelalter begütert war.

Der Grabstein des Heinrich von Prunning besteht aus rotem Marmor. Ursprünglich war er im Kreuzgang vor dem alten Kapitelsaal im Boden eingelassen, in den 1980er Jahren wurde er aus konservatorischen Gründen im östlichen Teil des Kreuzgangs von St. Peter neu aufgestellt.

Karl von Frey konnte den Stein in den 1860er Jahren noch abzeichnen. Heute sind Schild und Helmzier bis zur Unkenntlichkeit erodiert. Allein die Schrift und das Helmkleinod mit den 24 Ballen sind noch erkennbar, wodurch eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Die Inschrift lautet: AN(NO) DO(MINI) M CCC XXVII XI KL(ALENDAS) FEBR(UARIAS) HEINRICUS MILES D(E) PRVNNING O(BIIT). In deutscher Übersetzung: Im Jahr des Herrn 1327 am 22. Jänner starb Heinrich Ritter von Prunning.

Auf einem Urkundensiegel des Stiftsarchivs St. Peter ist das Wappen der Herren von Brünningen mit dem halben Mühlrad überliefert. Mit dieser Urkunde verzichtet Heinrich von Prunning 1280 auf seine Ansprüche auf den Wald Heinigerloh bei Steinbrünning, um den ein Rechtsstreit entbrannt war, zugunsten des Klosters St. Peter.