Vor 500 Jahren wurde Dr. Johannes von Staupitz zum Abt von St. Peter benediziert.

17.08.22

In der Reihe der bisher 88 Äbte unseres Klosters stechen einige durch ihre lange Amtszeit, andere durch ihre rege Bautätigkeit, ihrer Fortschrittlichkeit, aber auch fromme Gelehrsamkeit heraus.

Untrennbar mit der Entwicklung der Kirche in Europa, dem Anstoß zu Reformen und zur Reformation im 16. Jahrhundert, ist der Name Johannes von Staupitz verbunden.

Der aus dem sächsischen Motterwitz (Stadt Grimma) stammende Augustinermönche war ab 1503 Provinzial der Augustinereremiten. In seiner Lehrtätigkeit als Professor für biblische Wissenschaften in Wittenberg prägte er den jungen Mönch Martin Luther. Später war er auch dessen Beichtvater und geistlicher Mentor. Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg berief Johannes von Staupitz als Prediger nach Salzburg. Mit päpstlicher Erlaubnis verließ er den Augustinerorden im April 1522, um in unsere Abtei einzutreten. Am 2. August 1522 wurde er zum Abt von St. Peter postuliert und schließlich am 17. August 1522 zum Abt geweiht.

Sein Einfluss auf die theologische Formung und Ausbildung, das Schriftverständnis von Martin Luther ist nicht hoch genug einzuschätzen. Immer wieder verweist Luther in Dankbarkeit auf seinen „geistlichen Vater Johannes“.

Bereits am 28. Dezember 1524 verstarb Abt Johannes und wurde in der heutigen Marienkapelle bestattet.

Auch wenn seine Amtszeit sehr kurz war und fast nichts aus diesen Jahren erhalten ist, gehört er sicher zu den bedeutendsten Nachfolgern des hl. Rupert.