Die Petersfrauen im Rampenlicht

26.04.24

Wertvolle Salzburger Handschrift derzeit in Stift Klosterneuburg ausgestellt.

Es ist in Salzburg nicht unbekannt, dass das Kloster St. Peter bis 1583 ein so genanntes Doppelkloster war. Das Kloster St. Peter bestand somit aus einem Männer- und einen Frauenkonvent unter der gemeinsamen Leitung des Abts. Das Konventgebäude der Petersfrauen befand sich an der Stelle des heutigen Franziskanerklosters. Aus dem wenigen von ihnen überlieferten Schrifttum ragt eine Handschrift heraus: Das Kopialbuch des Abts Otto II. Chalhochsperger. Abt Otto II. war ein Förderer der Petersfrauen und gestattete ihnen wirtschaftliche Freiheiten, die 1384 zur Anlage des Kopialbuchs führten. Auf dem kolorierten Widmungsbild dieses Buchs ist u.a. der hl. Benedikt dargestellt, der den Nonnen und Mönchen die Ordensregel erklärt. Diese einzigartige Darstellung zeigt die Nonnen in ihrer Ordenstracht und lässt Rückschlüsse auf ein gleichberechtigtes Miteinander der Konvente zu.

Die Handschrift mit dem weltweit bekannten Widmungsbild wird derzeit in der Ausstellung Wir Schwestern in Stift Klosterneuburg gezeigt. Auch Klosterneuburg war im Mittelalter als Doppelstift angelegt. Das wissenschaftliche Team des Stifts Klosterneuburg hat in den vergangenen Jahren viel Energie in die Erforschung des Augustiner-Chorfrauen-Konvents investiert. Das Ergebnis kann von 1. Mai bis zum 15. November täglich von 9-18 Uhr vor Ort oder im eben erschienenen Ausstellungskatalog bestaunt werden. Neben Objekten aus Klosterneuburg sind u.a. Leihgaben aus den Stiften Admont, Altenburg, St. Florian und Vorau zu sehen. Begleitveranstaltungen runden das Angebot ab.