„Zwischen Bastille und Benediktineruniversität“

23.05.24

Zum 200. Todestag von P. Corbinian Gärtner

Als „glänzender Fixstern am weitgedehnten Gewölbe des Benediktiner-Ordens, ein Solitär in der Krone der Brüder von St. Peter zu Salzburg“ wurde P. Corbinian Gärtner nach seinem Tod am 24. Mai 1824 bezeichnet.

Corbinian Gärtner wurde am 14. Juni 1751 in Schwaz in Tirol geboren und er trat 1769 in das Kloster St. Peter in Salzburg ein. Es folgte eine universitäre Karriere als Historiker und Kirchenrechtler. Eine kostspielige Studienreise, wie sie damals nur wenigen Auserwählten möglich war, führte ihn von 1786 bis 1789 zusammen mit einem Mitbruder an mehrere deutsche Universitäten. 1789 wurden die beiden Salzburger Benediktiner zum Abschluss der Studienreise nach Paris geschickt, wo sie Augenzeugen des Ausbruchs der Französischen Revolution wurden. Von dieser Reise brachte P. Corbinian Gärtner eine französische Kokarde als Andenken mit. Zurück in Salzburg unterrichtete P. Corbinian Gärtner kanonisches Recht an der Benediktineruniversität, ehe er 1807 der letzte Rektor magnificus dieser Institution wurde. P. Corbinian Gärtner schuf ein umfangreiches wissenschaftliches Werk, von dem die Zeitgenossen das „Corpus juris ecclesiastici“ und seinen Beitrag zur mehrbändigen „Chronik von Salzburg“ als die wichtigsten erachteten und auf dem Grabstein verewigten. Am 24. Mai 1824 verstarb P. Corbinian Gärtner während eines Kuraufenthalts in Ischl. Sein Grab ist dort nicht erhalten, doch eine Zeichnung im Tagebuch des Abts Albert Nagnzaun gibt einen Eindruck von diesem Denkmal.

Christoph Brandhuber und Gerald Hirtner widmeten P. Corbinian Gärtner eine biografische Studie, die 2011 in den Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige erschienen ist:
Publikationsserver / Zwischen Bastille und Benediktineruniversität (uni-salzburg.at)
Im öffentlichen Raum erinnert die Gärtnerstraße in Salzburg-Riedenburg an diese bemerkenswerte Persönlichkeit.