Namenstag von Erzabt Jakob
25.07.25
Am 25. Juli 2025 feierte Erzabt Jakob Auer OSB gemeinsam mit dem Konvent und der Gemeinde seinen Namenstag. Zelebrant der Festmesse war Abt Johannes Perkmann OSB aus dem Stift Michaelbeuern.
Es ist eine langjährige Tradition, dass sich die Äbte der beiden Klöster gegenseitig an ihrem Namenstag besuchen.
In seiner Predigt stellte Abt Johannes die Bedeutung des Pilgerns in einen geistlichen Zusammenhang. Pilgern sei mehr als ein Trend – es sei Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach Sinn, Orientierung und nach Gott. Der Jakobsweg stehe exemplarisch dafür. Hinter ihm steht der heilige Jakobus, ein Jünger Jesu, der das Evangelium nicht nur verkündete, sondern in Hingabe und Dienst lebte. Sein Weg war geprägt von Kampf, Entbehrung und geistlichem Wachstum. Dabei gehe es nicht um Ehre oder Leistung, sondern um Vergebung, das Tragen von Lasten und das Dienen.
Pilgern bedeutet, nicht allein unterwegs zu sein. Es ist ein gemeinschaftlicher Weg, auf dem man Verantwortung füreinander übernimmt. In benediktinischer Tradition gilt: Die Starken tragen die Schwachen – niemand bleibt zurück. Auch wenn der Weg eng beginnt, führt er zur Weite des Herzens. Die Sehnsucht nach dem Reich Gottes trägt weiter als jede Erschöpfung.
Gerade in der Mühe wächst das Vertrauen: Aus wunden Füßen entsteht innere Weite. Gott geht mit – und schenkt Kraft und Hoffnung.
In diesem Sinn sprach Abt Johannes auch persönliche Segenswünsche an Erzabt Jakob aus. Der Weg des Leitens und Begleitens sei nicht immer einfach – er erfordere Hingabe, Geduld und ein dienendes Herz. Und es gelte: „Möge die Sehnsucht nach Gott dich stärken, möge Vertrauen dich leiten und ein weites Herz dir geschenkt sein. Du gehst nicht allein.“
Der Namenspatron von Erzabt Jakob ist der Apostel Jakobus der Ältere. Er war der Sohn des Fischers Zebedäus und gehörte zusammen mit seinem Bruder Johannes sowie den Brüdern Simon (Petrus) und Andreas zu den erstberufenen Jüngern Jesu, der sie beim Fischen antraf und zur Nachfolge aufrief (vgl. Mt 4,18–22). Diese vier Jünger nahmen eine besondere Stellung im Kreis der Zwölf ein. Jesus ließ sie an entscheidenden Momenten seines Lebens teilhaben – etwa bei der Verklärung (Mt 17,1–9), bei Heilungen (Mk 1,29–31; Mk 5,21–43) und beim Gebet im Garten Getsemani (Mk 14,33–42).
Nach der Himmelfahrt Jesu verkündete Jakobus das Evangelium in Jerusalem. Um das Osterfest des Jahres 44 wurde er verhaftet und auf Anordnung des Königs Herodes Agrippa mit dem Schwert hingerichtet (Apg 12,1f). Damit ist Jakobus der erste Märtyrer unter den Aposteln.
Einer Legende zufolge wurden seine Gebeine im 8. Jahrhundert nach Spanien überführt. Zur Aufbewahrung der Reliquien wurde in Santiago de Compostela eine Kirche errichtet, die am 25. Juli 816 geweiht wurde. Seit dem 10. Jahrhundert ist Santiago eines der bedeutendsten Pilgerziele der Christenheit.
Der heilige Jakobus gehört zu den weltweit am meisten verehrten Heiligen. In der Kunst wird er meist in Pilgertracht dargestellt, mit Hut und Muschel – alte Symbole der Jakobswallfahrt.















