Europäische Bergpredigt mit Erzabt Jakob Auer OSB

13.09.25

In der Katholischen Kirche St. Pius X. in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz fand die diesjährige Europäische Bergpredigt mit Erzabt Jakob Auer OSB statt.

Viele Gläubige aus der Region rund um Chemnitz folgten der Einladung und feierten den festlichen Gottesdienst mit.

Verwurzelt in Christus – Hoffnung für die Welt

In seiner Predigt entfaltete Erzabt Jakob das Thema „Verwurzelt in Christus – Hoffnung für die Welt“. Er machte deutlich, dass Christinnen und Christen im Glauben einen festen Grund finden, der ihr Leben und Handeln trägt. Für Benediktiner zeigt sich diese Verwurzelung in der Bindung an ein bestimmtes Kloster. Doch auch für andere Menschen sei es wichtig, Halt in Werten oder Orten zu finden – um selbst Hoffnungsträger zu werden: in der Gesellschaft, in Deutschland und in Europa.

Brücke von der Geschichte in die Gegenwart

Die Einladung des Salzburger Erzabtes schlug zugleich eine historische Brücke: Bereits im 12. Jahrhundert brachten Benediktinermönche den christlichen Glauben nach Chemnitz und gründeten auf dem Schlossberg ein Kloster – die Keimzelle der späteren Stadt. Erzabt Jakob verwies außerdem auf Salzburg und das nahe Salzkammergut, das 2024 Europäische Kulturhauptstadt war – ein starkes Zeichen lebendiger europäischer Verbundenheit.

Ein weiterer geschichtlicher Bogen verbindet Sachsen und Salzburg über die Gestalt Johannes von Staupitz: Der aus Sachsen stammende Theologe und Mentor Martin Luthers fand seine letzte Ruhestätte in der Erzabtei St. Peter in Salzburg – ein Zeichen dafür, wie eng die geistlichen Traditionen beider Regionen miteinander verknüpft sind.

Begegnung und Austausch

Nach dem Gottesdienst lud die Pfarrgemeinde zu Begegnung und Gespräch ein. Viele nutzten die Gelegenheit, mit Erzabt Jakob persönlich ins Gespräch zu kommen und die Impulse seiner Predigt zu vertiefen. Dabei wurde deutlich: Verwurzelt sein und Gemeinschaft leben sind bis heute tragende Kräfte für Glauben, Hoffnung und Miteinander in Europa. Am Nachmittag brach eine Gruppe Interessierter zu zwei Stadtführungen an verborgene Plätze und Spuren des christlichen Lebens in Hohenstein und Ernstthal auf.